Die Liebe zum Lernen und zum Gestalten begleitet mich seit meiner Kindheit. Im Krieg geboren und in der Nachkriegszeit aufgewachsen musste ich mir meine Welt selbst gestalten, um das Leben und nicht nur das Überleben zu spüren. Im Zerstörten lernte ich zu finden, zu erfinden, neu zu erschaffen. Ich fühlte mich als Künstlerin: Ich wollte Malerin werden. Ich fühlte mich als Lernende: Ich wurde Lehrerin.
Bevor ich mit dem PH-Studium begann, war ich vorübergehend in der Klasse für Freie Malerei an den Kölner Werkschulen, habe immer wieder Seminare zu unterschiedlichen Themen und Techniken bei freischaffenden Künstlern besucht. Mehr als 30 Jahre war ich Kunsterzieherin in Leverkusen, habe dort im Museum für zeitgenössische Kunst Schloss Morsbroich ein Kinder-, später Schülermuseum initiiert, war Gründungsmitglied der heutigen Jugendkunstgruppen Leverkusen, habe viele künstlerische Projekte entwickelt und durchgeführt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei habe ich meine persönliche künstlerische Entwicklung nie aus den Augen verloren.
Als begeisterte Vertreterin reformpädagogischer Arbeit, bei der sinnliche Wahrnehmung und Erfahrung wesentliche Erkenntnis- und Lernprozesse in Gang setzen und geradezu nach eigenständiger individueller Umsetzung verlangen, erlebte ich meinen Beruf als gar nicht so "Art"fremd, immer begleitet von der bekannten Fragestellung: Was bewahre ich, wovon trenne ich mich und was erschließe ich mir neu?
Die Arthrose ließ die Zeituhr ticken. 2004 führte mich mein Lebenstraum "Malerin" aus meiner Kölner Altstadtwohnung in ein wunderschönes Wohnatelier nach Niederdollendorf, ins magische Königswinter. Ich tauchte Pinsel und Spachtel in Drachenblut, um hier nachzuspüren, was da eigentlich ganz konkret noch so alles aus mir rausgeträumt und gestaltet werden möchte. Manchmal von Last, meistens von Lust bestimmt.
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